Out of Sight – mit verschollen geglaubten Wiener Kompositionen
Es ist kein Zufall, dass gerade Wien so viele begnadete, erfolgreiche und leider oft vergessene jüdische Komponisten hervorbrachte, war ihnen doch bis hinein ins späte 19. Jahrhundert nicht gestattet, einem bürgerlichen Broterwerb nachzugehen. Daraus erwuchsen naturgemäss ebenso unvergessene Komponisten und deren Werke, um die sich Bela Koreny und Ethel Merhaut aus einer tiefen Verbundenheit zu ihrer Kultur und ihrer künstlerischen Leidenschaft annahmen.
Seit Jahren widmen sich die Sopranistin und der Musiker und Komponist der Tradition dieses Genres, das in den vergangenen 100 Jahren so viele wahrhafte Juwelen hervorgebracht hat und, ausgehend von Wien, in der Welt so viele gefunden hat, die diese Musik lieben, suchen und mit dieser CD zumindest ansatzweise wieder gefunden haben. Denn vieles ist durch die Wirrnisse in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts verloren gegangen, Schätze die Bela Koreny und Ethel Merhaut nun gehoben und auf dieser CD quasi ein erstes Denkmal gesetzt haben. Schon zu Beginn des Vorhabens meldete sich eine Reihe von Musikerkollegen, die für das Projekt ihre Unterstützung versicherten, Musiker von internationalem Rang, wie Julian Rachlin (1. Violine), Robert Lakatos (2. Violine) Darah McElravy (Viola), Boris Andrianov (Violoncello), Andreas Ottensamer (Klarinette), Herwig Gradischnig (Saxophon) und Bobby Lakatos (Violine), die rund um die Sopranistin Ethel Merhaut und dem Pianisten Bela Koreny ein mächtiges Ensemble bildeten, um die Kompositionen in ihrer musikalischen Farbenpracht abzubilden.
Für die Farbenpracht sorgten weltbekannte Namen ebenso wie solche, die es wert sind, kennen gelernt zu werden: Abraham Ellstein, Fritz Spielmann, Hermann Leopoldi, Egon Neumann, Joseph Rumshinsky, walter Jurmann und Alexander Olshanetsky und, last but not least Bela Koreny selbst, der mit seiner Komposition „Out of Sight“ dem Projekt und somit dem Album seinen Titel gab.
Neben der künstlerischen Brillanz erinnert die CD nicht zuletzt auch daran, dass Wien vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein Schmelztiegel von Sprachen eines ganzen Kontinents war, wo jiddisch gesprochen wurde neben der deutschen Sprache, geböhmakelt, serbisch neben kroatisch kommuniziert, und über allem thronte der Kaiser … und es ja ihm sicher sehr gefreut.
Unsere neue CD ist bei Gramola am Graben und bei Leporello in der Singerstrasse in Wien erhältlich.